Der Donnerbalken wird abgeschafft!! 
                                                                                                                                                                       von  H.R.

Seit Jahrhunderten wurde in Almrich ein Abort der im Volksmund „ Donnerbalken“ heißt, als Toilette benutzt.
„Es lief und fiel seit eh und je alles nach unten“! Und nun? Sollte alles nach oben fließen? Wie soll das gehen, fragten sich die Almricher? Skeptisch, wie die Almricher nun einmal sind, wurde hinterfragt, diskutiert, abgelehnt, bejaht, „wenn und aber“ war ein geflügeltes Wort in dieser Zeit.
Im Krieg und viele Jahre danach musste man in Almrich
  „über den Hof“ um an das stille „Örtchen „ zu kommen. Heute sind diese Trockenklo’s nur noch in Gartenanlagen zu finden. Nachts stand für diese Zwecke ein Nachttopf unter dem Bett. Die gab es mit und ohne Deckel. Heute kennen wir diese Stinktöpfe nur noch als „ Schieber“ aus dem Krankenhaus. Überall, ob zu Hause, unterwegs, im Krankenhaus, zu Besuch, das allzu menschliche Bedürfnis forderte seine Entledigung …...“ Denn nichts ist schlimmer zu ertragen als ein aufgeblähter Magen“.  Wann die ersten WC’s in Almrich entstanden, wäre interessant zu erfahren. Quizfrage:Wer hatte in Almrich das erste WC?   Vermutlich in den 40er und 50er Jahren im Unterdorf, früher in den 20er Jahren in der Kösener Straße. Entsorgt wurde damals überall in Sickergruben, Sammelgruben oder Klärgruben Marke Eigenbau. Es waren 2 oder 3 Kammergruben die stufenweise angeordnet waren. Der letzte Überlauf, aus dem eigentlich geklärtes Abwasser fließen sollte, versickerte im Erdreich. Die eigentlich geschlossenen Sammelgruben wurden bei Regenwetter abgepumpt und in die Regengosse vor dem Haus abgeleitet. Der Mühlplatz und die Hauptstraße rochen es jedes Mal wenn der Lindenberg oder die Sachsenholzstraße ihre Gruben entleerten. Die an der Hauptstraße liegenden Bauerngehöfte brauchten nicht auf Regenwetter zu warten. Die pumpten regelmäßig ihre Jauche in die Quelle hinter ihrem Haus oder in die kleine Saale.  Nicht ganz sauber diese Sache, aber es war so.  Später übernahm eine Fa. Wolleschack die Produktion einer Fertigteilkleinklärgrube zum Eigenbau. Von Zeit zu Zeit musste sie entleert werden oder die Fäkalien wurden im Garten oder auf das  Feld gefahren. Dazu hatte jedes Haus ein kleines Jauchefass, was man auf den Handwagen laden konnte.
Nach der Wende wurde die Stadt Naumburg verpflichtet, auch im ländlichen Raum eine ordentliche Abwasserentsorgung aufzubauen.
Die Stadt Naumburg entschied sich für das neue „
Vakuumabsaugsystem“.
Für alle Almricher, ein Buch mit 7 Siegeln.!

Einige Zeitungsartikeln im Anhang, sollen darstellen, wie es damals war:
 
„ Abwasser fließt künftig bergauf“ Dez 98


Mein Kommentar 2010
:
Keiner will die alte Zeit zurück. Nur im Garten gehen noch einige auf den Donnerbalken. Es gibt kaum Beanstandungen. Es klappt alles.


                         
Nur die Preise, die Preise, Was kostet heut die Sche….!   


NTB 01.03.1996


NTB 21.05.1996


NTB 21.05.1996


NTB 06.02.1998


NTB 18.03.1998


NTB 28.05.1998


NTB 28.05.1998



NTB 31.10.1998


NTB 30.11.1998


NTB 12.1998


NTB 18.12.1998


NTB 30.12.1998